VIA EGNATIA

Auf den Spuren der antiken Via EgnatiaALBANIEN

Neue Geschichte: Staatsgründung – Königreich – Kommunismus
 
Als nach dem Zusammenbruch der osmanischen Herrschaft 1912 in Vlora der albanische Staat ausgerufen wird, erkennen diesen kurze Zeit später auf der Londoner Botschafterkonferenz auch die Großmächte an, legen seine Grenzen fest und erklären Albanien zum Fürstentum. Ein Deutscher, Wilhelm Prinz zu Wied, wird für wenige Monate zum Herrscher, muss allerdings bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs das Land verlassen.

Während des Krieges ist Albanien von Österreichern, Franzosen, Italienern, Serben und Griechen besetzt und die drei Letztgenannten beanspruchen auch bei Kriegsende Teile des Landes für sich. Im Jahre 1920 wählt der Kongress in Albanien eine auch von den Großmächten anerkannte Regierung, die Besatzungsmächte müssen sich zurückziehen und Albanien wird in den Völkerbund aufgenommen.

In den nachfolgenden Jahren haben mehr die Stammesfürsten und Großgrundbesitzer das Sagen als die Staatsregierung. Im Jahre 1928 lässt sich der Stammesführer Ahmet Zogu zum König ausrufen und schließt sich eng an den faschistischen Duce in Italien an. Doch zögert der Duce nicht, bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs Albanien umgehend zu besetzen. Zogu flieht ins Ausland und Viktor Emanuel von Italien wird in Personalunion neuer König von Albanien.

Unter Führung der Kommunistischen Partei Albaniens und Enver Hoxha organisiert sich der Widerstand gegen die zunächst italienischen und später deutschen Besatzer. Der Nationalen Befreiungsarmee gelingt es ohne Hilfe von alliierten Truppen, Albanien bis 1944 vollständig zu befreien. Der Zweite Weltkrieg kostet rund 30.000 Albanern das Leben.

Ende 1945 erreicht die Kommunistische Partei bei Parlamentswahlen einen überwältigenden Sieg. Hoxha lehnt sich zunächst eng an Jugoslawien an, bricht dann aber mit Tito und wendet sich der Sowjetunion zu. 1955 gehört das Land zu den Gründungsmitgliedern des Warschauer Pakts. Doch auch der Bruch mit der Sowjetunion lässt nicht lange auf sich warten und Albaniens neuer Verbündeter heißt China. 1967 erklärt sich Albanien dann zum ersten atheistischen Staat der Welt und verbietet jede Art von Religionsausübung. Als 1976 Mao stirbt, wendet sich Hoxha auch von China ab und geht einen ganz eigenen Weg des albanischen Sozialismus.

Nach dem Tode Hoxhas im Jahre 1985 wird Ramiz Alia sein Nachfolger. Ab dem Jahre 1990 kommt es zu immer schwereren Unruhen und Massendemonstrationen und schließlich zur Gründung der Demokratischen Partei. Bei den ersten freien Wahlen 1991 siegen die Kommunisten, doch erzwingt ein Generalstreik deren Rücktritt.

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